Erotische Geschichten und Pornos für Frauen und Paare

Wofür brauchen wir überhaupt extra Pornos für Paare? Pornos können so viel mehr, als nur von Männern heimlich im stillen Kämmerlein konsumiert zu werden! Pornos können sogar künstlerisch anmuten. Übersehen und übergangen, wie das Portrait der Mona Lisa in einer Welt voll von Kardashian-esque anmutenden, übermäßig bearbeiteten Selfies, gibt es sie noch – die ehrlichen, wahren und authentischen Pornos. Die, die Lust machen, mit unseren Empfindungen und Reizen spielen und unsere Bedürfnisse widerspiegeln. Die, die unser Liebesleben und auch unsere Beziehung bereichern können. Wo findet man diese Videos, die anscheinend irgendwie fast seltener sind, als Begegnungen mit einem Yeti? Für Euch habe ich die Universen von YouPorn, Xhamster, Pornhub & co hinter mir gelassen und mich in neue, sexuelle Sphären begeben – und bin fündig geworden!

Das Problem mit klassischen Pornos: Sie sind das Hollywood der Erotik. Selten sind Pornos authentisch und noch seltener sind sie ein Abbild von dem, was Sex wirklich ist und sein sollte. Es beginnt bei ordinären, beinahe obszönen Videotiteln, geht weiter mit frauenverachtendem, erniedrigendem Inhalt und hört bei der Reduktion von Lust auf ein urzeitliches Grundbedürfnis, das gestillt werden muss, nicht auf. Dabei sind Pornos längst kein reines Männerding mehr: Alle Geschlechter fühlen sich von erotischen, visuellen Reizen angesprochen und wollen diese auch konsumieren. Auch Paare schauen gerne Pornos – insbesondere zum Einheizen oder dem gemeinsamen Sammeln von Inspiration.

Der Unterschied? Der Fokus bei klassischen Pornos liegt in den meisten Fällen auf der Befriedigung des Mannes: Extreme Nahaufnahmen von weiblichen Körperteilen und -öffnungen, Perspektiven, die seine Sicht widerspiegeln (wie die berühmt-berüchtigten Blowjob-Szenen, in denen die Frau zum Mann heraufschaut) und abschließend natürlich der umfeierte Höhepunkt, mit möglichst viel Sperma. Bei Pornos für Frauen und Paare jedoch steht die Lust der Frau – oder eben beider Partner – im Vordergrund: Hier herrscht deutlich mehr Ästhetik und Authentizität vor – und das in Form von Befriedigung der Bedürfnisse beider Partner, weiblicher Selbstbestimmung und Emanzipation sowie glaubwürdigen Darstellern. Auch Aspekte wie eine kunstvolle Darstellung, gelungene Musik und eine bessere Ausleuchtung spielen eine wichtige Rolle. Weniger „KRASSER, HÄRTER, TIEFER REIN!“ eben – ein bisschen mehr Lust, Leidenschaft und Echtheit sind hier gefragt. Und das heißt längst nicht, dass es in alternativen Filmen nur Kulissen mit Satinbettwäsche, teurem Champus und roten Rosen gibt, oder, dass Frauen nicht auf BDSM, Erniedrigung oder härteren Sex stehen. Es geht mehr darum, eine Alternative anzubieten, die das Geschehen aus einer anderen Perspektive beleuchtet.

Die Vorreiterin frauen- und pärchenfreundlicher Pornos ist die schwedische Regisseurin Erika Lust. Bereits seit über 15 Jahren dreht sie Filme, in denen auch die Befriedigung weiblicher Bedürfnisse eine Rolle spielt. Ihre Szenen sind alles, außer gestellt. Für sie zählen Echtheit und Authentizität. Im Interview mit EIS beschreibt sie das folgendermaßen:

Sobald man einen Blick in ihre Filme wagt, sieht man direkt, was sie damit meint. Ihre Szenen wirken wie Momente, die aus dem echten (Sex-)Leben gegriffen sind: Sexualität ist hier divers, natürlich, vielseitig, und beschränkt sich nicht nur auf die bekannte Konstellation von einer jungen, paar-und-20-jährigen Frau mit gemachten Brüsten und einem Mann, dessen Aussehen eh keine großartige Rolle spielt. Lusts Filme sind Geschichten mit Tiefgang, ihre Darsteller sehen natürlich und durchschnittlich, aber dennoch attraktiv aus. Gelacht wird auch mal – denn im Endeffekt geht es beim Sex doch darum, sich fallen lassen zu können, und nicht ein perfektes Schauspiel zu spielen.

Die umfangreiche Filmkollektion von Erika Lust findet Ihr unter Xconfessions.com oder in Erikas Shop store.erikalust.com/de/. Die meisten ihrer Filme sind kostenpflichtig – im Gegensatz zu kostenfreien Mainstream-Filmchen kann man sich bei Lusts Filmen jedoch sicher sein, dass die Darsteller volljährig sind und an regelmäßigen Gesundheitschecks teilnehmen, gute Arbeitsbedingungen am Set herrschen und alle Mitwirkenden fair bezahlt werden.

Selbstverständlich gibt es auch ein paar Diamante auf den gängigsten Pornoseiten wie xhamster oder Pornhub, die allerdings erstmal gefunden werden müssen. Häufig findet sich auf solchen Seite eine Kategorie namens ‚Pornos für Frauen‘: Doch auch die dortige Auswahl ist häufig nicht allzu prickelnd und hat eher weniger mit authentischer Lust zu tun – ein Blick jedoch lohnt sich. Die meisten alternativen, unabhängigen Filme findet man auf weniger bekannten Pornoseiten. Die Pornos dort sind meistens ebenfalls kostenpflichtig oder erfordern ein Abonnement – jedoch trägt man dazu bei, die Pornoindustrie hingehend der Gleichberechtigung zu unterstützen und gegen Ausbeutung in der Branche vorzugehen. Weitere frauen- und partnerfreundliche Pornos findet Ihr hier:

Wem Pornos doch eine Nummer too much sind oder wer einfach mal etwas anderes ausprobieren will, sollte einen Blick auf hystericalliterature.com werfen. Dort findet man Videos von Frauen, die Literatur vortragen – klingt vielleicht erstmal nicht so mega sexy, der Twist ist jedoch, dass die Damen zeitgleich auf einem Vibrator sitzen und das ein oder andere Mal von ihrer Lust mitgerissen werden. Die Videos lassen sich zwar nicht mit einem Pornofilm vergleichen, sie sind allerdings kunstvoll geschossen und absolut sehenswert. Eine äußerst erotische (und kostenfreie!) Alternative!

Wer seine Fantasie lieber selbst spielen lässt, erfährt hier mehr über femtasy.com. Das Berliner Startup bietet erotische Geschichten zum Anhören mit viel Erotik und Leidenschaft an – und appelliert dabei insbesondere an eine weibliche Hörerschaft. Heiß!