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Stockphoto/Getty. Evtl. dargestellte Personen sind Modelle.

Voyeurismus

Sexuelle Spielart oder Straftat?

Voyeurismus – was ist das?
5 Fakten über Voyeurismus
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Während die Bezeichnung Voyeur beinahe noch vornehm klingt und vielleicht nicht sofort erahnen lässt, was dahintersteckt, klingt die umgangssprachliche Übersetzung gar nicht mehr so vornehm, denn wer wird schon gerne als Spanner bezeichnet? Aber egal, ob Voyeur oder Spanner, im Prinzip meint beides dasselbe: Jemand schaut anderen Menschen bei intimen Handlungen zu, oft ohne ihr Wissen. Ist diese sexuelle “Spielart” eine Straftat**?** Gibt es auch erlaubten Voyeurismus?

Voyeurismus – was ist das?

Voyeurismus ist eine sexuelle Vorliebe, bei der ein Voyeur Befriedigung erlangt, indem er die intimen Momente anderer Personen beobachtet – in der Regel ohne Einverständnis der beobachteten Personen, was einen strafrechtlich relevanten Eingriff ins Privatleben darstellt. Der Begriff leitet sich aus dem Französischen ab, hier bedeutet „voir“ so viel wie „sehen“.  

Während der Voyeur oder auch die Voyeurin beobachtet, erlangt er oder sie die Befriedigung in der Regel durch Masturbation. Vom klassischen Voyeurismus abzugrenzen ist Dogging, wo die beobachteten Personen sich über die Anwesenheit des Voyeurs im Klaren sind und ebenfalls Spaß am Beobachtet werden haben.  

Klar, wenn das Paar gegenüber Sex bei offenem Fenster hat, schaust Du vielleicht auch mal rüber, das ist vermutlich noch kein Voyeurismus, sondern menschlich. Schwierig wird es, wenn Die Beobachteten sich nicht darüber bewusst sind, dass sie beobachtet werden können, also beispielsweise nimmst Du eine Leiter, weil das Fenster im Erdgeschoss zu hoch ist, damit Du durchlinsen und beobachten kannst. Das wäre Voyeurismus. Diese Praktik ist übrigens die einzige oder relevanteste Möglichkeit für den Voyeur ist, Stimulation zu erfahren.

5 Fakten über Voyeurismus

1. Legaler Voyeurismus

Der unerlaubte Spanner ist eine Person, die niemand gern in seiner Nähe haben möchte. Aber einigen Männern und Frauen gefällt der Gedanke, beobachtet zu werden. So kann es beispielsweise ein bisschen anturnend sein, dem Partner bei der Masturbation zuzuschauen. Allerdings ist auch das nur dann legitim, wenn Dein Partner davon weiß und der Beobachtung zugestimmt hat. Außerdem gibt es Paare, die gerne beim Sex beobachtet werden und sich bereitwillig eine:n Voyeur:in suchen, dann ist die ganze Geschichte natürlich ebenfalls legal. 

2. Wie Voyeure erregt werden

Sexuelle Erregung durch Pornos kennen viele Menschen, das reicht hier nur nicht. Der Voyeur wird erregt, indem er Menschen bei realen und echten Handlungen beobachtet. Es kann der Geschlechtsakt sein, aber auch der Toilettengang, das Umkleiden in einer Kabine oder das Duschen im Schwimmbad. Für den Voyeur ist die Heimlichkeit entscheidend, darin liegt sein Reiz. 

3. Nur gucken, kein Sex

Nichts kann pauschalisiert werden, doch der Voyeur möchte in der Regel keinen Sex, sondern lediglich beobachten und dabei das Risiko eingehen, erwischt zu werden. Auch direkter Kontakt zur beobachteten Person ist nicht gewünscht, Voyeure agieren passiv und anonym. Die einzige Ausnahme passiert beim gewollten Voyeurismus.  

4. Voyeure und Exhibitionisten

Der Exhibitionist profitiert von der Leidenschaft des Voyeurs, da er beobachtet werden möchte und so gibt es immer wieder Treffen, die beide Seiten befriedigen. Über entsprechende Portale verabreden sich Voyeure und Exhibitionisten, um beide ihre Leidenschaften auszuleben. Der Exhibitionist zeigt sich, beispielsweise beim Sex mit dem Partner, der Voyeur beobachtet heimlich und gewinnt daraus Lust. Diese Spielart wird als Dogging bezeichnet.  

5. Strafbarkeit des Voyeurismus

Beobachtet der Voyeur am FKK-Strand eine Frau, ist das erstmal nicht strafbar. Kritisch wird es allerdings, wenn unerlaubt Fotos oder Videos gemacht werden. Dann ist der Straftatbestand der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs erfüllt und das Opfer kann Anzeige erstatten. Gleiches gilt auch, wenn die betroffene Person sich belästigt fühlt und Anzeige erstattet. Auch ist das heimliche Beobachten von Menschen in intimen Lebenslagen bereits ein Strafbestand. Voyeurismus sollte daher nur als Dogging ausgelebt werden, wenn die beobachteten Personen damit einverstanden sind.  

Voyeurismus gilt hierzulande als sexuelle Präferenzstörung und ist im weitesten Sinne nicht erlaubt. Allerdings ist nicht jeder Voyeur ein Straftäter, denn es gibt Exhibitionisten, die sich genau solche Zuschauer wünschen. Wer also darauf steht ein bisschen zu spannen, sucht sich am besten Paare, die dankbar für Deine Anwesenheit sind.