Ist die Hoden-Größe wichtig?
Männer sind mit ihren Geschlechtsteilen häufig ein wenig kritisch. In erster Linie wird natürlich die Größe des Penis begutachtet und eingeschätzt, ob das beste Stück wohl zu klein sei. Weniger Aufmerksamkeit erhalten häufig die Hoden, da es für die sexuelle Leistungsfähigkeit ja eigentlich nicht auf ihre Maße ankommt. Dennoch sind sich einige Männer nicht sicher, ob ihre Hoden-Größe dem Durchschnitt entspricht, oder ob sie doch eher klein ausfallen. Die Hoden-Größe stellt übrigens nicht nur einen optischen Aspekt dar, unter Umständen lassen sich daran auch gewisse Dinge ablesen.
Welchen Normwerten sollten Hoden entsprechen?
Natürlich gibt es - wie für fast alles - Richtwerte bezüglich der Hoden-Größe. Wenn man es aus dem medizinischen Blickwinkel betrachtet, kommt es sogar eher auf die Hodengröße, als auf die des Penis an. Die Hoden eines erwachsenen Mannes entsprechen im Durchschnitt den folgenden Maßen:
- Länge: 4,5 bis 5,1 cm
- Breite: 2,1 bis 3,5 cm
Das Volumen beträgt durchschnittlich 18 ml, doch das kannst Du selbst kaum überprüfen. Hast Du den Verdacht, dass Du darunter liegst, kannst Du das abchecken lassen. Aber erst bei weniger als 12 ml Volumen, werden die Hoden als klein bezeichnet. Das gleiche gilt für eine Länge von weniger als 3,5 cm. Es ist wichtig, dass Du lediglich die Eier abmisst und nicht den Hodensack mit einrechnest. In der Regel ist der rechte Hoden übrigens ein wenig größer, absolut normal und kein Grund zur Sorge!
Hoden-Größe steigt im Alter
Ab dem Tag der Geburt, werden die Hoden immer größer: bis zum Alter von 10 Jahren wachsen sie langsam aber kontinuierlich. In der Pubertät haben die Hoden dann einen ordentlichen Wachstumsschub. Grund dafür ist die verstärkte Testosteron-Ausschüttung, der Hormonspiegel wird zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr auf etwas das 50-fache angehoben. Nach der Pubertät sind die Hoden dann etwa 10-mal so groß, wie vorher.
Da Testosteron lange auf die Hoden einwirkt, wachsen sie bis zum 40. Lebensjahr immer noch weiter. Normalerweise hat man es bis zum 30. Lebensjahr mit einem recht konstanten Testosteronspiegel zu tun. In den darauffolgenden Jahren nimmt dieser, um etwa ein Prozent jährlich, ab. Bis zum 60. Lebensjahr bleibt die Hodengröße dann gleich und wird danach wieder etwas kleiner.
Verschiedene Faktoren können die Hoden-Größe beeinflussen
Es gibt verschiedene Thesen rund um die Hodengröße. Eine davon ist der Einfluss verschiedener Temperaturen. Da die Hoden sich außerhalb Deines Körpers befinden, ist die Temperatur darin etwas niedriger als die Körpertemperatur und liegt bei etwa 33 bis 35 Grad. Bei Temperaturen unterhalb von 33 Grad zieht sich der Hodensack etwas zusammen, bei über 35 Grad dehnt er sich hingegen aus. Das hat aber nichts mit der eigentlichen Hoden-Größe zu tun, denn diese bleibt unverändert.
Was tatsächlich einen Effekt auf die Hoden-Größe hat, ist das Alter, was sich ja durch die Veränderung des Testosteronspiegels erklärt. Obwohl dieser bereits ab dem 30. Lebensjahr sinkt, konnte bisher nicht geklärt werden, warum das Schrumpfen der Hoden erst ab etwa 60 Jahren einsetzt. Testosteron ist wohl der größte Einflussfaktor auf die Hodengröße. Bei einem Mangel können sie auffallend klein sein, wenn Du den Testosteronspiegel erhöhst, werden auch die Hoden wachsen.
Studien haben ergeben, dass sich die Schlafdauer auch auf die Hoden auswirkt. Bei wenig Schlaf, kann sich das auch bei Deiner Hoden-Größe bemerkbar machen. Warum dem so ist, weiß man nicht so genau. Man geht aber auch hier vom Testosteronspiegel aus, da dieses Hormon überwiegend nachts gebildet wird und weniger Schlaf, demnach zu weniger Testosteron führt. Einige Krankheiten können zu einer Vergrößerung der Hoden führen wie beispielsweise Entzündungen, Verletzungen, oder Chlamydien. Bei einer Leberzirrhose oder erhöhtem Alkoholkonsum können sie auch schrumpfen.
Hodengröße ist gar nicht so unerheblich
Tatsächlich ist die Hodengröße Indiz für die Fruchtbarkeit des Mannes, denn ein Großteil des Volumens ist für die Spermienproduktion verantwortlich, nämlich etwa 80 Prozent.
Somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Anzahl der Spermien auch mit der Hodengröße korreliert. Dies wurde in Studien bewiesen, und diese haben auch gezeigt, dass auch die Spermien-Beweglichkeit mit der Hoden-Größe zusammenhängt. Deshalb lässt sich eindeutig belegen, dass größere Hoden für fruchtbarere Männer stehen.
Wenn ein Facharzt Deine Hoden begutachtet, kann er bereits erkennen, wie hoch Dein Testosteronspiegel in etwa ist. Was im ersten Moment vielleicht erstaunlich klingt, konnte in Studien tatsächlich bestätigt werden.
Vielleicht hast Du Dich bisher noch gar nicht mit Deiner Hoden-Größe beschäftigt. In Bezug auf Dein Sexleben, spielt diese auch gar keine Rolle, doch in Bezug auf Deine Spermienproduktion lassen sich daraus auf jeden Fall Rückschlüsse ziehen.