Prostata Entzündung
Was ist eine Prostatitis?
Schmerzen im Dammbereich, Probleme beim Wasserlassen – die Prostatitis ist eine schmerzhafte Entzündung der Vorsteherdrüse, die unbedingt behandelt werden muss. Unterschieden wird zwischen einer akuten Entzündung und einer chronischen Form, deren Beschwerden nicht mehr so stark ausgeprägt, aber dennoch vorhanden sind. Welche Ursachen für die Prostata Entzündung in Betracht kommen und welche Therapieoptionen es gibt, verraten wir Dir jetzt.
Wie kommt es zur Prostata Entzündung?
Die Prostata liegt unterhalb der Blase. Sie produziert das Ejakulat und ist über die Harn- und Samenleiter mit dem Penis verbunden. Eine Prostata-Entzündung ist nicht selten, allein in Deutschland sind rund 15 % der Männer einmal davon betroffen.
Die Ursachen können unterschiedlich sein, am häufigsten ist die bakterielle Prostatitis. Sie entsteht, wenn Bakterien über die Harnröhre zur Prostata gelangen, beispielsweise bei einer Blasenentzündung oder Harnwegsinfektion. In diesem Fall wird eine Prostata Entzündung ausgelöst, die mit Antibiotika innerhalb von 14 Tagen heilen kann.
Auch bei der chronischen Prostata Entzündung kann zwischen einer bakteriellen und akuten Form unterschieden werden. Eine Besonderheit stellt die asymptomatische Entzündung dar. Es befinden sich Entzündungszellen im Sperma, allerdings hat der Betroffene keinerlei Beschwerden.
Was sind die häufigsten Symptome bei einer Prostata Entzündung?
Die Symptome der akuten Prostata-Entzündung sind stärker ausgeprägt als bei der chronischen Variante. Die akute Form geht mit hohem Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen beim Wasserlassen einher. Es kann zu Beschwerden beim Sitzen kommen, wenn durch den Damm Druck auf die Vorsteherdrüse ausgeübt wird. Beim Urinieren tritt der Harnstrahl eher dünn und mit kurzen Unterbrechungen aus. Es kann zu verstärktem Harndrang, bei gleichzeitig verminderter Menge an Urin kommen. Eine Ejakulation kann zu heftigen Schmerzen führen.
Eine chronische Entzündung verläuft milder und tritt in der Regel ohne Fieber auf. Ein leichter Druckschmerz am Damm, eine blutige Verfärbung von Sperma und Urin sowie Potenzprobleme können die Folge der chronischen Entzündung sein. Ob Bakterien der Auslöser sind oder ob es sich um eine abakterielle Variante handelt, hat keinen Einfluss auf die Symptomatik.
Wie behandelt man eine Prostata Entzündung?
Urinkontrolle und Diagnose
Die behandelnde Person erkennt oft schon bei der Schilderung der Symptome, eine Prostatitis vorliegen könnte. Zur Sicherung der Diagnose wird eine Urinkontrolle genommen, Bakterien können hier nachgewiesen werden. Ist der Befund unklar, kann außerdem eine Spermaprobe nötig werden. Damit lässt sich nicht nur das Vorhandensein von Bakterien nachweisen, sondern auch feststellen, um welchen Erreger es sich handelt.
Antibiotika bei bakterieller Variante
Handelt es sich um eine bakterielle und akute Prostataentzündung, erfolgt die Therapie mit einem Antibiotikum. Ist der Gesundheitszustand schlecht und das Fieber hoch, kann eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich werden. Hier wird das Antibiotikum für einige Tage hochdosiert gegeben, um die Entzündung schnell einzudämmen. Bei schwächer ausgeprägten Fällen wird die Antibiotikabehandlung zu Hause durchgeführt.
Chronische Prostata Entzündung schwerer behandelbar
Die chronische Prostatitis kann in den meisten Fällen nicht mehr durch Antibiotika behandelt werden. Handelt es sich sogar um eine abakterielle Variante, kommen spezielle Medikamente zum Einsatz, die Testosteron in Androgen umwandeln und die Prostata so zum Abschwellen bringen. Bei einem bestehenden Beckenschmerzsyndrom kann eine langfristig angelegte Antibiotikatherapie in Erwägung gezogen werden.
Schmerz- und Fiebersenker werden empfohlen
In den meisten Fällen empfiehlt der oder die behandelnde Arzt oder Ärztin die Fiebersenkung mit frei verkäuflichen Medikamenten. Bei starken Schmerzen kann allerdings ein Kombinationspräparat verordnet werden, was in hoher Dosis zur Absenkung der Körpertemperatur und zur Reduktion der Schmerzen führt. Ein Sitzring kann außerdem helfen, den Damm und die Prostata beim Sitzen zu entlasten.
Dos & Don’ts bei einer Prostata Entzündung
Oft kommt eine Prostataentzündung über Nacht. Du hast Probleme, eine Erektion zu halten? Vielleicht tut es sogar weh beim Samenerguss oder beim Wasserlassen. Spätestens dann ist der Zeitpunkt gekommen, schnellstmöglich einen Termin beim Arzt oder bei der Ärztin zu machen. Mit Antibiotika und ärztlicher Behandlung, kann es Dir schnell wieder bessergehen.