Stockphoto/Getty. Evtl. dargestellte Personen sind Modelle.
Analsex: Alles Wichtige zum Thema Analverkehr
Der Anus ist schon lange kein Tabu mehr – weder im Porno noch in den Betten der meisten Paare. Aber was genau muss man beim Analverkehr beachten und wie bereitet man sich am besten auf das erste Mal anal vor? Wir geben Euch Informationen und Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Analsex.
Analsex: Was ist das?
Unter Analsex oder Analverkehr versteht man hauptsächlich die Penetration des Anus mit einem Penis – sozusagen ein einvernehmliches Eindringen durch die Hintertür. Allerdings ist das noch lang nicht alles: Rund um den Analsex gibt es zahlreiche Spielarten, die in der dunklen, engen Gasse stattfinden können. Dazu zählen zum Beispiel der Anilingus, auch Rimming genannt, also die orale Stimulation des Hintertürchens, die Prostatamassage oder das Einbinden des Anus in das Liebesspiel oder die Masturbation.
Die heißen Ausflüge ins Anal-Tal sind mittlerweile deutlich salonfähiger als noch vor ein paar Jahren: Etwa die Hälfte der deutschen Paare hat nichts gegen anale Stimulation einzuwenden und ein Viertel gibt sogar an, regelmäßig Analsex zu haben.
Aktiver und passiver Analsex
Es folgt ein kurzer Vokabel-Quickie (kurz, versprochen!), denn in Sachen Analsex unterscheidet man zwischen aktivem und passivem Analsex.
# Fun Fact
Tatsächlich ist Analsex keine Erfindung der Neuzeit – aus historischen Quellen geht hervor, dass Analverkehr bereits in der Antike und auch in verschiedenen Kulturen praktiziert wurde. Vor allem mit der griechischen Antike ist der Analsex verknüpft, weshalb man diesen umgangssprachlich auch „griechischen Sex“ nennt.
Wie bereite ich mich auf Analsex vor?
Du kennst es sicher vom Yoga oder Fußball – alles, wofür Du Deine Muskeln brauchst, erfordert ein wenig Training. Und Analsex braucht eben etwas Schließmuskel-Action, weshalb Du auch hier keinen Kaltstart hinlegen solltest.
Bevor es losgeht, möchten wir noch eine Sache besonders betonen: Wenn Du keine Lust auf Analsex hast, solltest Du es nicht machen. Punkt. Im schlimmsten Fall sorgt das nämlich dafür, dass Du verkrampfst und das Ganze für Dich zu einem sehr negativen Erlebnis wird. Und falls Du Deinen Partner oder Deine Partnerin zum Analsex überreden möchtest: Sei selbst kein Anus und lass es lieber.
Ihr habt aber beide große Lust auf Analverkehr? Dann haben wir hier 3 Tipps zur Vorbereitung:
1. Leistet ein wenig Vorarbeit.
Wenn das Erste, was Du Dir in Deinem Leben in den Po steckst, ein Penis ist, machst Du’s nicht richtig. Startet erstmal langsam damit, den Anus beim Sex oder auch bei der Masturbation vorsichtig mit den Fingern zu stimulieren. Außerdem könnt Ihr Dein Hintertürchen sanft mit Analtoys wie beispielsweise Buttplugs vordehnen und Euch schon einmal an das Gefühl gewöhnen. Damit Eure zarte Rosette jedoch nicht erschreckt und direkt dichtmacht, solltet Ihr dafür ein kleines, glattes Toy wählen und außerdem immer Gleitgel benutzen – der Anus wird im Gegensatz zur Vagina nicht von allein feucht.
Achtung, jetzt wird’s ganz wichtig, deswegen erstmal Anus zu, Augen auf und Hirn an: Der Analdehner sollte immer eine breite Basis haben! Dein Endausgang ist ziemlich gierig und sorgt mit seinen Darmbewegungen dafür, dass Dinge schnell verschwinden und erst auf dem Röntgenbild wieder auftauchen. Du fragst Dich, welche Haushaltsgegenstände Du für das Analsex-Training verwenden kannst? Klare Antwort: Gar keine! Wir können es nicht oft genug sagen: Benutzt wirklich nur Toys, die für den analen Spaß geeignet sind. Und nach dem Gebrauch reinigen nicht vergessen!
2. Ernähr Dich gut und such‘ vor dem Analverkehr noch einmal das stille Örtchen auf.
Jetzt mal etwas Real Talk: Du weißt, was normalerweise die Jobbeschreibung dieser Körperöffnung ist. Die gute Nachricht: Der Abschnitt Deines Darms, der für Analsex eine Rolle spielt, ist nur ab und zu besetzt, die meiste Zeit ist die Bahn frei.
Wenn Du immer brav Dein Gemüse isst und damit Deine Verdauung unterstützt, musst Du Dir im Normalfall keine Sorgen machen – vor allem wenn Du vor dem Analverkehr nochmal etwas wegbringst.
3. Optional sorgt eine Analspülung für eine gründliche Reinigung.
Es ist wie bereits erwähnt nicht zwingend notwendig, aber wenn Du auf Nummer sicher und sauber gehen möchtest, kannst Du Deinen Enddarm vor dem Analsex auch mit einer Analdusche reinigen. Dafür musst Du allerdings ein wenig Zeit vorher einplanen.
Bei einer Analdusche handelt es sich um einen kleinen Ball mit Spitze, die Du in Deinen After einführst, um Wasser in den Enddarm zu pumpen und ihn so von möglichen Überbleibseln zu befreien. Wichtig: Verwende nur solche speziellen Analduschen und verzichte auf Experimente mit dem Duschkopf. Mit diesem kannst Du weder den Druck noch die Menge des Wassers gut kontrollieren und wir wollen schließlich nicht, dass die Fontäne oben wieder rausschießt.* Außerdem kann eine zu häufige Spülung des Darms die Darmflora schädigen, weshalb Du in dieser Hinsicht lieber keinen Putzfimmel entwickeln solltest.
*Das würde nicht passieren. Aber lass es trotzdem lieber.
Wie geht Analsex?
Die Analsex-Generalprobe hat gut funktioniert? Dann Vorhang oder eher Schließmuskel auf für die große Premiere!
Streichelt und massiert den Anus anfangs liebevoll und dehnt ihn mit einem Toy oder den Fingern etwas vor. Auch beim Einführen des Penis solltet Ihr langsam und vorsichtig vorgehen – macht nicht mit dem Rammbock die Tür kaputt, wenn Ihr auch einfach anklopfen und darauf warten könnt, dass man Euch freiwillig einlässt.
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Die besten Stellungen für Analsex
Welche Stellung beim Analsex am besten ist, müsst Ihr für Euch selbst ausprobieren.
Folgende 3 Stellungen bieten sich für Analsex an:
# Schon gewusst?
Im Internet steht die Sexabkürzung AS für Analsex
3 zusätzliche Tipps für guten Analsex
Geht daher niemals von Analsex zu Vaginalsex über, ohne vorher das Kondom zu wechseln oder den Penis gründlich zu säubern.
Analsex: 3 Mythen
Rund um den Analverkehr halten sich einige Mythen hartnäckig. Zeit, dem mal auf den Grund zu gehen.
Mythos Nr. 1: Nur homosexuelle Männer und heterosexuelle Frauen haben passiven Analverkehr.
Ähm, wir wollen Dich ja wirklich nicht mit zu viel medizinischen Hard Facts verwirren, aber: Jeder Mensch hat einen Anus. (Wir hoffen, Dir ist gerade nicht die Schädeldecke weggeflogen). Deswegen bleiben anale Freuden auch niemandem verwehrt. Juhu, Dir steht also alles offen – egal, welchem Geschlecht oder welcher Sexualität Du Dich zugehörig fühlst!
Das Vorurteil hält sich vermutlich deswegen so hartnäckig, weil immer noch einige Männer Angst haben, unmännlich zu sein, wenn sie den passiven Part übernehmen. Allerdings gibt es heute auch genügend moderne, offene Männer, die in vertrauensvollen Beziehungen leben und bereit sind, Neues auszuprobieren. Wenn die Partnerin sich dann noch zum Thema Prostatastimulation schlau macht, sollten alle Hemmungen fallen.
Mythos Nr. 2: Analsex tut weh.
Wenn Du bis hierhin gekommen bist und Dir bei allen Tipps gedacht hast „Ach Quatsch, in meinem Lieblingsporno geht das ja auch einfach so, zackig und ohne Vorbereitung“, dann könnte Dein erstes Mal Analsex wahrscheinlich wirklich schmerzhaft werden.
Wenn Ihr dagegen unsere Tipps befolgt und es langsam angehen lasst, kann der Analverkehr für beide Partner so werden, wie er sein sollte – ohne Schmerzen und für alle Beteiligten eine intensive und positive Erfahrung.
Mythos Nr. 3: Analsex leiert den Schließmuskel aus und führt zu Stuhlinkontinenz
Kurzer medizinischer Abriss: Dein äußerer Schließmuskel dient normalerweise dazu, das, was vom Essen übrig bleibt, schön sauber im Darm zu behalten, bis Du eine ruhige Minute und ein stilles Örtchen findest, um es loszuwerden. Da der Schließmuskel den Ausgang fest verschlossen hält, muss man mit ein bisschen mehr Druck beim Analsex eindringen.
Auch wenn der Schließmuskel nach dem ersten Mal etwas irritiert sein kann, weil die Passanten normalerweise nur von der anderen Seite durchgehen möchten, wird er nicht ausleiern, sondern sich nach dem Analsex wieder zusammenziehen. Wenn Du Deinen Schließmuskel nicht täglich überbelastest, brauchst Du Stuhlinkontinenz nach dem Analverkehr daher nicht zu befürchten.
Deswegen: Entspann Dich, öffne Deine Tore und genieße die analen Freuden.